Man schreibt einen beeindruckenden Betreff, das Design der E-Mail ist auf dem neusten Stand und der Inhalt ist aussagekräftig. Dennoch sind die Klickraten meist geringer als erwartet. Die Lösung dafür könnte in der Psychologie des Menschen liegen.
Psychologie und E-Mail Marketing Strategien arbeiten eng zusammen. Je mehr man das Denken der Empfänger versteht, umso effektiver kann man die E-Mail Marketing Kampagne nach diesen Gegebenheiten ausrichten.
In diesem Artikel befassen wir uns mit 3 Ansätzen aus der Psychologie, welche die Klickraten innherhalb Ihrer E-Mail Marketing Kampagnen beeinflussen können.

E-Mail Marketing Tipp 1: Neugier erwecken

Ein einfacher Trick ist es, die Neugier mittels einer Wissenslücke zu erwecken. Denn Menschen neigen dazu diese Lücke an fehlenden Informationen füllen zu wollen.
Ein sehr schönes Beispiel ist ein Artikel der Webseite BuzzFeed.com welcher sich um eine Haarklammer dreht. Stellen Sie sich nun dazu die Überschrift „Diese Haarklammer kann Ihnen im Notfall das Leben retten“ vor.
Interesse geweckt? Dann fragen Sie sich bestimmt auch, wieso kann mir dieser kleine Gegenstand im Notfall das Leben retten?
Und genau das ist der Effekt den wir erreichen wollen. Interesse wecken mittels einer Wissenslücke. Dieser Effekt wird auch Zeigarnik-Effekt, benannt nach der russischen Psychologin Bljuma Wulfowna Seigarnik, genannt. Dieser Effekt beschreibt, dass eine Wissenslücke eine innerliche Spannung sowie Stress verursacht und der Mensch automatisch versucht diesen Stress durch das finden der fehlenden Informationen zu beseitigen.
Um Ihre Spannung bezüglich der Haarklammer zu beseitigen, hier der Originalartikel (falls Sie nicht schon selbst danach gesucht haben).
Nutzen Sie den Betreff und den Preheader Ihres Newsletter zu Ihrem Gunsten und erwecken Sie schon vor dem Öffnen die Neugier Ihrer Empfänger. Denn ca. 64% der Menschen öffnen einen Newsletter nur wegen einem aussagekräftigen Betreff.

E-Mail Marketing Tipp 2: Social Proof

Viele Menschen nehmen Empfehlungen von Freunden, Familie oder Bekannten eher war als von Fremden.
Dies ist der Ansatz von Social Proof. Social Proof bezeichnet das Einbeziehen von Meinungen und Erfahrungen von Personen um eine größere Vertrauensbasis zu schaffen und letztendlich den potenziellen Kunden vom Produkt zu überzeugen.
Eine Studie, veröffentlicht im Wall Street Journal, bezüglich Energieeinsparungen im Haushalt spiegelt diesen Effekt sehr gut wieder. Ein Inhalt dieser Studie war, die Menschen davon zu überzeugen, lieber Ventilatoren anstelle von Klimaanlagen zu benutzen. Vier verschiedene Ansätze wurden getestet:

  • Die Nutzer wurden darauf hingewiesen, dass sie 54 Dollar pro Monat an Kosten einsparen können.
  • Die Nutzer wurden darauf hingewiesen, dass sie den Ausstoß von ca. 131 Kilo Treibhausgas verhindern können.
  • Die Nutzer wurden darauf hingewiesen, dass dies eine gesellschaftliche Verantwortung ist.
  • Die Nutzer wurden darauf hingewiesen, dass 77% der Nachbarn schon von Klimaanlagen auf Ventilatoren umgestellt haben.

Die Studie fand heraus, dass die vierte Nachricht welche den Ansatz des Social Proof verfolgt, die effektivste war. Selbst das Argument der Kosteneinsparung konnte nicht so viele Menschen überzeugen. Gerade in Zeiten wo fast jeder Onlineshop oder Webseite mit Rabattangeboten oder kostenlosen Zusätzen lockt, kann dies ein guter Weg sein die Klickrate Ihrer E-Mail Marketing Kampagne zu erhöhen.

Zusätzlich kann das Vertrauen durch das Versenden von einer E-Mail Adresse mit einer echten/greifbaren Person erhöht werden. Der Versand mit der E-Mail Adresse „j.mollenhauer@meinefirma.de“ schafft mehr Vertrauen als „info@meinfirma.de“, da der Empfänger direkt einordnen kann, dass dort wohl eine echte Person hinter der E-Mail Adresse steckt und man ggf. auch direkt Kontakt zu dieser Person aufnehmen kann. Natürlich findet dieser Punkt nicht in allen Bereichen Anwendung, kann aber dennoch die Vertrauensbasis erhöhen.

E-Mail Marketing Tipp 3: Das Ego des Menschen

Auch wenn es viele nicht zugeben wollen, wir alle sind etwas „ichbezogen“. Genau dies sollte man nutzen, um den Erfolg Ihrer E-Mail Marketing Kampagne zu erhöhen. Ziel ist es das Ego (Selbstwertgefühl) des Menschen anzusprechen, sodass dieser bemerkt das er für sich alleine ein Vorteil erlangen kann.
Wie erreichen wir diesen Effekt? In einer Studie von Contentverve wurden diesbezüglich einige A/B Tests gemacht. Ein Testfall befasste sich mit dem Text eines Buttons, mit welchem man sich zu einer 30-tägigen Testphase anmelden konnte.
Durch das Ändern des Textes von „Ihre 30-tägige Testphase starten“ zu „Meine 30-tägige Testphase starten“ wurde eine um 90% höhere Klickrate erzielt.

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Empfänger direkt schon im Betreff oder Preheader namentlich anzusprechen und auch sämtliche Inhalt des Newsletters zu personalisieren. Denn durch personalisierte Newsletter können bis zu 15% höhere Klickraten erreicht werden.

Fazit: E-Mail Marketing Tipps der Psychologie

Die Psychologie des Menschen ist ein wichtiges Werkzeug im E-Mail Marketing. Schon kleine Veränderungen können den Erfolg Ihrer E-Mail Marketing Kampagne beeinflussen.
Durch die oben genannten Tipps sollte es Ihnen möglich sein, das Handeln Ihrer Newsletter Empfänger genauer zu verstehen und hoffentlich mit den gewonnenen Informationen höhere Klickraten zu erreichen.

Quellen:
Campaignmonitor.com
Hubspot.com