Es ist der ewige Kampf von Gut und Böse. Ein immerwährender Kampf zwischen E-Mail Versender und ISP (Internet Service Provider). Wie können ISP ihre Infrastruktur und ihre Kunden vor Spam-Mails schützen? Ein Ansatz, welchen viele ISP´s verfolgen, ist das Benutzen von sogenannten Blacklists. Mit Hilfe dieser Blacklists können ISP´s Spam-E-Mails abwehren und oder die Empfänger vor übermäßiger Belästigung durch unerwünschte E-Mails schützen. Die Maßnahmen zur Abwehr reichen von der Filterung und Klassifizierung als SPAM, über die Sortierung der SPAM Mail in einen speziellen SPAM Ordner bis zur Annahmeverweigerung bzw. Ablehnung der SPAM Mails.

Was genau eine Blacklist ist, welche Auswirkungen ein Eintrag auf einer Blacklist haben kann und wie man dies verhindert, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag zeigen.

Was ist eine Blackliste?

Eine Blackliste ist ein Verzeichnis in welchem IP-Adressen, Domains oder URL´s hinterlegt sind. Im optimalen Fall nur von Mailservern und Versendern welche auch tatsächlich Spam verschicken. Anhand dieser Listen entscheiden dann viele Internet Service Provider (ISP), ob von diesem Mailserver bzw. Absender E-Mails angenommen werden.
Es werden jedoch nicht immer nur Mailserver die Spam verschicken auf diesen Listen geführt. Ein Problem der Blacklisten liegt darin, dass es für den Betrieb einer Blackliste keine klaren internationalen Vorgaben gibt. Jedes beliebige Unternehmen kann solch eine Blackliste führen und veröffentlichen. Daher kann es durchaus vorkommen, dass Ihre eigenen Mailserver auf einigen der vielen hundert internationalen Blacklisten gelistet sind. Bei einem erfolgten Blacklisting liegt es in der Verantwortung des Versenders oder des Mailserverbetreibers ein Delisting zu beantragen.

Wie kommt man auf eine Blackliste?

Die folgenden Beispiele zeigen Gründe auf warum Mailserver oder Versender auf einer Blacklisten verzeichnet werden:

Das Kaufen von E-Mail Adressen

Im Marketing geht es oft darum, so viele Menschen bzw. Interessenten wie möglich zu erreichen. Daher gibt es immer wieder E-Mail Versender die einen vermeintlich einfachen Weg beschreiten und sich E-Mail Adressen einkaufen. Dies mag aus der Sicht der Reichweitenoptimierung eine gute Möglichkeit zu sein, im E-Mail Marketing ist das jedoch einer der häufigsten Fehler. Denn was viele Versender noch immer nicht wissen, in solchen Listen sind E-Mail Adressfallen enthalten, sogenannte „Spam-Traps“. Spam-Traps sind künstlich angelegte E-Mail Adressen welche keinen natürlichen Benutzer bzw. Eigentümer. Sie dienen nur dazu, SPAM E-Mail Versender zu identifizieren.
Das Prinzip dahinter ist Folgendes: Die Spam-Trap Adresse wird künstlich und oder automatisch erstellt und im Internet auf Webseiten veröffentlicht. Automatische E-Mailadress Suchprogramme durchsuchen das Internet und speichern alle gefundenen E-Mailadressen ab. Darunter auch die gefundenen SPAM Trap Adressen. Wird daraufhin ein E-Mail Newsletter an diese Spam-Trap E-Mail Adresse gesendet, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese von einem Spam-Versender stammt, da die automatisch erstellte Spam-Trap E-Mail Adresse niemals eine Einwilligung in den Empfang gegeben haben kann.
Nach Analyse der SPAM E-Mail, die in der SPAM-Trap gefangen wurden werden die absendenden E-Mail Server anhand Ihrer IP Adresse identifiziert und auf einer Blackliste verzeichnet.

Das Verzichten auf Opt-In Techniken

Sämtliche Empfänger an die Sie Ihre Newsletter versenden, sollten unbedingt mittels eines zweistufigen Opt-In Verfahrens identifiziert werden. Die Benutzung des s.g. double opt in Verfahrens bringt die Sicherheit, dass derjenige der sich für den Newsletter angemeldet hat auch der wirkliche Besitzer des E-Mail Postfachs ist. Können Sie dies nicht nachweisen, ist es bei vielen Blacklist Betreibern schwer einen eingetragenen Mailserver wieder entfernen zu lassen.
Zudem ermöglichen Sie damit das willkürliche Anmelden von fremden E-Mail Adressen für Ihre Newsletter. Erhalten die Besitzer dieser Adressen dann Ihren Newsletter obwohl Sie diesen gar nicht bestellt haben, ist der Klick auf den Spam Button nicht mehr weit. Diese Spam Beschwerden schaden der Reputation Ihrer Mailserver und können somit auch zu dem Eintrag auf einer Blackliste führen.

Wie erkennt man das ein Mailserver auf einer Blackliste ist?

Wenn Sie auf einer Blackliste gelistet sind, werden Sie dies als erstes an Ihren Versandstatistiken bemerken. Die Zustellungsrate Ihrer E-Mails in den Posteingang der Empfänger sinkt, damit sinkt sowohl die Öffnungsrate, die Klickrate als auch die Konvertierungsrate (Bei Produktverkäufen). Besonders die Bounces bzw. fehlerhaften Zustellungsversuche werden höher als sonst ausfallen da die empfangenden Mailserver die Annahme verweigern.
Um nun aber die Quelle bzw. die genauen Blacklisten herauszufinden, können Sie auf verschiedenen Internetportalen Ihre Mailserver-IPs bzw Domains prüfen lassen.

Was müssen Sie tun um ein Delisting bei einer Blackliste zu erreichen?

Das Wichtigste ist: Widmen Sie diesem Problem Ihre Aufmerksamkeit.
Die konkreten Maßnahmen um von einer Blackliste entfernt zu werden unterscheiden sich von Blackliste zu Blackliste. Im allgemeinen müssen Sie die IP Adresse des versendenden Servers in einem Formular auf der Websites des Blacklistbetreibers angeben und das Delisting beantragen. In einigen Fällen erfragt der Blacklistbetreiber auch noch zusätzliche Angaben. Vergessen Sie aber nicht die Ursache für die Eintragung auf den Blacklisten vor dem Antrag auf Delisting zu analysieren und zu beheben. Sonst werden Sie schneller wieder auf einer Blackliste sein als Ihnen lieb ist.