Mit dieser Frage hat sich die artegic AG beschäftigt und eine entsprechende Studie erstellt. Die Studie beschäftigt sich mit den Meinungen verschiedener Personen die aktiv E-Mail Marketing betreiben zum Austausch des Double-Opt-In Verfahrens durch ein einfaches Opt-Out. Der Grund warum dies die Kreise des E-Mail Marketings aufgewühlt hat ist, dass für die kommende EU-Datenschutzverordnung diskutiert wird, ob ein einfaches Opt-Out Verfahren zum rechtsgemäßen Versand von E-Mail Marketing Mails ausreicht.

Erklärung: Opt-In, Double-Opt-In, Opt-Out

Mittels dem Double-Opt-In Verfahren wird sichergestellt, dass der Empfänger auch wirklich seine Einwilligung zum Erhalt von Newslettern gegeben hat. Dies geschieht durch eine 2-stufige Anmeldung. Der Interessent meldet sich mit seiner E-Mail Adresse, zum Beispiel über ein Formular auf einer Webseite, für einen Newsletter an. Dieser Vorgang wird auch Opt-In genannt. Um nun wirklich sicherzustellen das der Besitzer der E-Mail Adresse sich für diesen Newsletter angemeldet hat und kein Fremder, wird eine Bestätigungsmail an die Adresse versendet. In dieser ist ein Link enthalten mit welchem der Besitzer der Adresse den Erhalt vom Newsletter explizit zustimmen kann. Erst wenn diese Bestätigung erfolgt ist, ist die Anmeldung erfolgreich und Sie können mit dem Versand beginnen.
Das Opt-Out Verfahren ist genau das Gegenteil davon. Hier wird davon ausgegangen das die explizite Einwilligung bereits mit der Eintragung vorliegt (Opt-In). Wer oder wo die Adresse eingetragen wurde, spielt hierbei keine Rolle. Denn das einzige was vorliegen muss, ist die Möglichkeit zur Abmeldung (Opt-Out) vom Empfang des Newsletters.

Auswirkungen im E-Mail Marketing

Die Auswirkungen für das E-Mail Marketing scheinen zuerst positiv zu sein. Es werden keine expliziten Permissions mehr benötigt und das heißt, dass die verstaubten Daten-CDs mit mehreren Millionen E-Mail Adressen wieder aus der Schublade rausgeholt werden können. Somit kann die Reichweite beziehungsweise die Größe der Verteilerlisten drastisch erhöht werden. Doch wie wirkt sich die Quantität im Gegensatz zur Qualität aus? Dies bleibt, sollte es zum Einsatz des Opt-Out Verfahrens kommen, abzuwarten. Da aber viele höchstwahrscheinlich Werbung erhalten die Sie gar nicht bekommen wollten, werden die Spambeschwerden steigen und somit wirkt sich dies auch auf die Reputation der versendenden Mailserver aus.
Und genauso sehen das auch viele andere Personen wie die Studie zeigt. Denn ca. 60% der Befragten Personen sind der Meinung, dass der Umstieg auf ein Opt-Out Verfahren negative Auswirkungen auf das E-Mail Marketing haben wird. Zusätzlich wird befürchtet, dass es viel öfters zu Beschwerden kommen wird und die Kosten für die Bearbeitung dieser Beschwerden sowie Gerichtskosten steigen werden.
Aber auch für die Empfänger wird es auf lange Sicht einige Veränderungen geben. Eine nicht weit hergeholte Vermutung ist, dass die Postfächer sämtlicher Benutzer einen Zuwachs bekommen werden was Werbemails angeht. Denn an einen E-Mail Adresse zu kommen, ohne beweisen zu müssen wie man an diese gekommen ist bzw. ob eine explizite Einwilligung vorlag, ist ein einfacher Vorgang. Zudem wird die Unterscheidung zwischen den gewünschten und unerwünschten E-Mails immer undurchsichtiger und der Aufwand für die Sortierung und Aussortierung der Mails wird ansteigen.